Beschreibung
Auf symphatico Rinderherz Records, ltd 500 Stück
Proud to be Punk-Zine:
Das in knalligen Farben gehaltene Siebdruckcover sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich die drei Jungs aus der Schweiz nicht etwa dem Pop-Punk oder 77er Punk verschrieben haben, sondern schwere Geschütze in Form eines fiesen Bastards auffahren, der aus Crust-Punk, D-Beat, Stenchcore und Black Metal zusammengeschweisst ist. Folglich wüten und walzen sich die 15 Songs böse und brachial durch die Gehörgänge. Fies heruntergestimmte Gitarrenriffs, die gelegentlich in atmosphärische metal-mässige Melodien ausbrechen, ein kampfeslustig-knochiger Bass und ein krachig dreinscherbelndes >Drumset treffen hier auf abgeranzte Sandpapiervocals, so dass Bands wie Masskontroll oder Warcollapse grüssen lassen. Einen dicken Pluspunkt gibt’s oberdrein für das granatenstrake Cover des Homomilitia-Klassikers „Policja“, sauber!
Passend zum rohen Abrissbirnensound strotzen auch die grösstenteils schweizerdeutschen Texte nur so von abgefuckter Wut gegenüber wichtigtuerischen Klugscheissern und grenzenlosem Konsumüberfluss. Insofern ihr es euch zutraut, euch einen Reim auf das Schweizerdeutsche zu machen, könnt ihr die Texte auf der LP-Innenhülle nachlesen, die im Gegensatz zum Covermotiv mit einer crust-klischeemässigen Anti-Kriegscollage aufgehübscht wurde.
Insgesamt der perfekte Soundtrack für einen jener Tage, an dem man mal wieder alles und jeden scheisse findet.
ROMP:
Was für ein Plattentitel!Trifft den Zeitgeist. Das erste Vinyl ohne Sänger Niggu. Anscheinend hat sein Abgang auch die Songgestaltung ein Stück weit beeinflusst. Was schnell auffällt ist, dass ihr Sound breitfächiger daherkommt. Ab dem ersten Song fällt auf, es geht nicht genau gleich weiter wie nach ihrer grandiosen 1 1/2-LP von 2013. Nebst den stetig vorantreibenden Beats, welche mich an State of Fear erinnern, wird massig Abwechslung geboten. So finden sich auf dieser Platte nun diverse Metal-Riffs oder, zusammen mit der Doublebass, ganze Metalparts, so dass das Ganze etwas Thrashmetalliges bekommt. Dem entgegen finden sich auch längere doomige Parts. Und als letzten Song auf der zweiten Seite wird noch Homomilitias „Policja“ auf schweizerdeutsch interpretiert, welche auch auf der Homomilitia-Tribute zu finden ist. Dies allerdings erst nach einer endlos-Pfeifschlaufe.
Gleich geblieben ist die leuchtende Farbgebung der Covers. Diesmal leuchtend rot-blau. Definitiv ’ne Platte, die aus der Plattenkiste leuchtet. Dem aber nicht genug, musste auch noch die Innenseite des Covers bedruckt sein. Also was Du nie siehst, ausser Du reisst das Cover auf. Texte gibt’s auf der Innenhülle zum nachlesen, jedoch nur auf schweizerdeutsch, was auch mir einige Mühe bereitet und dies nicht nur wegen der kleinen Schrift. Es geht um nicht erfüllte Versprechen, nicht im Gestern leben, sich im Kreis drehen, ewiges Gelaber, Idioten, überall Mauern und die Bullerei…